Yandere Simulator

Aggressivität der blutigen Art: Im Yandere Simulator beseitigst du Mitbewerber, die es auf deinen Schwarm abgesehen haben!

Die japanische Sprache ist ein wahres Fest. Das beweist bereits die Tatsache, dass es einen Begriff wie Yandere gibt. Hinter dem unschuldig klingenden Wort verbirgt sich nichts anderes als ein Mädchen, das so sehr in einen Jungen verliebt ist, dass es nicht mehr davor zurückschreckt, Konkurrentinnen einzuschüchtern, zu verletzen, möglicherweise gar um die Ecke zu bringen. Keine Frage also, dass der Yandere Simulator für viel Aufruhr gesorgt hat. Kindliche Optik trifft auf bitterbösen Humor und schier gnadenlose Handlungsmöglichkeiten, die selbst Twitch auf den Plan gerufen haben.

Interesse an ihm? Weg mit dir!

Der Yandere Simulator führt an eine japanische High School. Der Spiele schlüpft in die Rolle eines liebeskranken Mädchens, das primär seinen Schulpflichten nachgeht, sich sekundär jedoch an schlimmen Verbrechen übt. Der Schwarm möchte beschützt werden. Und das ist gar nicht so einfach, hat der smarte Kerl doch gleich eine Hand voll anderer Mädchen an der Angel, die sich nur zu gern in seine Arme begeben würden.

Konsequent liegt es am Spieler, das Schlimmste zu vermeiden – oder, je nach Perspektive, anzurichten. Denn es müssen Pläne geschmiedet werden, die Mitbewerberinnen aus dem Verkehr zu ziehen! Sie können gestalkt, entführt und ultimativ zum Suizid getrieben werden. Hört sich brutal an? Ist es auch! Aber eben stets mit einem gewissen Humorfaktor, der allzu schwarz ist. Die Vielfalt an Optionen ist bemerkenswert. Der Entwickler hat tief in die Trickkiste gegriffen, um das Mordportfolio so umfangreich und kreativ wie möglich zu gestalten. Das geht an einigen Stellen zu weit, ist aber auch genau deshalb so unterhaltsam.

Zu hart für Steam

Verbotene Früchte schmecken am besten! Der Yandere Simulator erhielt einen großen Popularitätsschub, weil sich der Streaming-Dienst Steam weigerte, das Spiel feilzubieten. Wer seinen Spielstand mit der Öffentlichkeit teilen möchte, ist seitdem auf andere Anbieter angewiesen. Eine knallharte Entscheidung. Dabei ist Yandere Simulator keineswegs so brutal, dass diese Maßnahme gerechtfertigt wäre.

Aber wie das so ist: Das Hausrecht entscheidet! Andersherum könnte es sogar dafür gesorgt haben, dass so mancher Zocker schlussendlich enttäuscht war, kein zweites Manhunt vorgefunden zu haben. Im Kern ist Yandere Simulator eben doch ein niedlicher Spaß für zwischendurch, in den nicht zu viel hineininterpretiert werden sollte. Nicht jedes Spiel rechtfertigt eine Grundsatzdiskussion, weil es möglicherweise die ein oder andere Geschmacksgrenze durchstößt. Der Entwickler wird es danken, hat sein Spiel doch allein durch diese Entscheidung viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Nichts für Kinder?

Der Schutz von Kindern ist im 21. Jahrhundert wichtiger denn je. Schließlich lässt sich allein durch das Internet kaum vermeiden, dass sie schneller auf üble Dinge stoßen, als ihren Eltern lieb ist. Yandere Simulator ist zweifelsohne ein Spiel, das mit einem gewissen Abstand betrachtet werden sollte. Doch wer vor Schreck die Arme verschließt, vergisst schnell, dass Spiele-Reihen wie Call Of Duty längst von der Jugend vereinnahmt wurden. Und siehe da: Niemand ist durch die spielerische Gewalt automatisch ein Killer, der den Draht zur Realität verliert!

Genau hier punktet Yandere Simulator auf seine eigenwillige Art. Die putzige Optik sorgt nämlich automatisch dafür, das Spieler Realität von Fiktion unterscheiden können. Das Game wirkt nicht verrückter als zahlreiche Games, die sich spezifisch an die Jugend oder gar Kinder richten. Es ist auf seine Weise brachial und irre – überschreitet aber keine Grenzen, die unsere Medienwelt nicht selbst regelmäßig durchbrechen würde. Keine Sorge also, falls der Download plötzlich auf dem Laptop vom Nachwuchs gefunden ist: Es ist keine Gefahr im Verzug! Ganz im Gegenteil wird einfach nur ein skurriles Game gezockt.

Pro:

• brachialer Spaß mit bitterbösem Humor
• vergleichsweise schicke Grafik
• viele kreative Wege, die Konkurrenz auszumerzen

Kontra:

• zu hart für Kinder unter 13